
Hausstauballergie-Symptome im Hals: Ursachen und Linderung
Florian W.Teilen
Stell dir vor, du wachst morgens auf und hast ein unangenehmes Kratzen im Hals. Kein Schnupfen, keine Erkältung – nur ein anhaltendes Reizgefühl. Vielleicht hast du dich schon gefragt: Woher kommt das? Eine mögliche Ursache könnte eine Hausstauballergie sein, die oft unterschätzt wird, wenn es um Halsschmerzen und Husten geht. In diesem Artikel tauchen wir tiefer in die Zusammenhänge ein, erklären dir die Ursachen, beschreiben die Symptome genau und geben dir wertvolle Tipps, wie du dir selbst helfen kannst.
Warum der Hals bei Hausstauballergie leidet
Hausstauballergien werden durch die winzigen Kotpartikel von Hausstaubmilben ausgelöst. Diese mikroskopisch kleinen Tiere leben bevorzugt in Matratzen, Kopfkissen, Decken und Teppichen. Nachts, wenn du schläfst, wirbelst du beim Umdrehen allergene Staubpartikel auf. Diese gelangen nicht nur in die Nase, sondern auch in den Rachenraum.
Was genau passiert dabei?
- Schleimhautreizungen: Die Partikel reizen die empfindliche Schleimhaut im Hals.
- Mundatmung: Eine verstopfte Nase zwingt dich oft dazu, durch den Mund zu atmen – das trocknet die Schleimhäute aus und verstärkt die Beschwerden.
- Chronische Entzündung: Bei längerem Kontakt können sich die Schleimhäute im Halsbereich dauerhaft entzünden, was zu anhaltendem Reizhusten und Heiserkeit führt.
Studien zeigen, dass bis zu 60 % der Betroffenen neben den klassischen Nasensymptomen auch Beschwerden im Hals und Kehlkopf entwickeln (Quelle: Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie).
Die Symptome im Detail
Hier ein genauer Überblick über die typischen Hals-Symptome bei Hausstauballergie:
- Kratzen im Hals: Morgens am stärksten, oft begleitet von leichtem Brennen.
- Räusperzwang: Das Gefühl, ständig „klar Schiff" machen zu müssen.
- Reizhusten: Besonders nachts oder früh morgens.
- Heiserkeit: Häufig durch ständiges Räuspern und gereizte Stimmbänder.
- Trockenheitsgefühl: Besonders nach Nächten mit offener Mundatmung.
- Schluckbeschwerden: In schweren Fällen, wenn die Schleimhäute stark gereizt sind.
👉 Wichtig: Wenn zusätzlich Fieber, starke Schmerzen oder eitrige Beläge auftreten, steckt wahrscheinlich keine Allergie, sondern eine Infektion dahinter. Dann solltest du unbedingt ärztlichen Rat suchen.
Was kannst du selbst tun? Tipps zur Linderung
✨ 1. Schlafzimmer optimieren
- Encasings auf Matratzen, Decken und Kissen verwenden.
- Bettwäsche wöchentlich bei mindestens 60 °C waschen.
- Teppiche und dicke Vorhänge entfernen.
- Luftfeuchtigkeit unter 50 % halten, ggf. mit einem Luftentfeuchter.
✨ 2. Luftqualität verbessern
- Luftreiniger mit HEPA-Filter verwenden.
- Regelmäßig stoßlüften (am besten morgens und abends).
- Feinstaubquellen wie Kerzen oder Kaminfeuer meiden.
✨ 3. Hals und Schleimhäute pflegen
- Viel trinken: Wasser, ungesüßter Tee.
- Salbeibonbons oder Honig (wirkt beruhigend auf die Schleimhäute).
- Nasenduschen anwenden: Sie reduzieren die Allergenbelastung und befeuchten die Schleimhäute.
- Meersalzsprays für die Nase nutzen, um das Atmen zu erleichtern und die Mundatmung zu reduzieren.
✨ 4. Medikamente (in Absprache mit dem Arzt)
- Antihistaminika: Helfen gegen den allergischen Reiz.
- Kortison-Nasensprays: Reduzieren Entzündungen.
- Antiallergische Lutschtabletten: Können lokal helfen.
Wann solltest du zum Arzt?
Nicht jede Halssymptomatik muss sofort medizinisch abgeklärt werden, aber du solltest den Gang zum Allergologen erwägen, wenn:
- deine Beschwerden trotz Maßnahmen länger als 2–3 Wochen anhalten.
- du Atemnot oder stark eingeschränkte Stimme bekommst.
- du nicht sicher bist, ob es sich wirklich um eine Allergie handelt.
Dort können Allergietests wie der Prick-Test oder Blutuntersuchungen durchgeführt werden, um Gewissheit zu bekommen.
Prävention: So vermeidest du unnötige Belastung
- Verwende allergendichte Bettbezüge (Encasings) und wechsle sie regelmäßig.
- Verzichte auf Teppiche, die Staubfänger sind.
- Reinige Polstermöbel regelmäßig mit einem Staubsauger mit HEPA-Filter.
- Lagere Kuscheltiere in der Gefriertruhe, um Milben abzutöten.
- Achte auf regelmäßige Reinigung von Heizung und Lüftungsschlitzen.
Fazit
Halsschmerzen und Husten müssen nicht immer von einem Infekt kommen – oft steckt eine Hausstauballergie dahinter. Mit einer Kombination aus guter Raumhygiene, gezielter Schleimhautpflege und gegebenenfalls medikamentöser Behandlung kannst du die Beschwerden deutlich reduzieren. Und: Frühzeitiges Handeln schützt dich vor langfristigen Problemen wie allergischem Asthma.
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